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Dämonen

Als Dämon wird in verschiedenen Mythologien, Religionen und mystischen Lehren zunächst ein "Geist" oder eine Schicksalsmacht (δαιμόνιον daimónion) als „warnende oder mahnende Stimme  und „Verhängnis“ verstanden. Unter christlichem Einfluss wandelte sich die Bedeutung dann bis zu „Teufel“, „Satan“, „Luzifer“. Heute wird mit „Dämon“ entgegen dem neutralen bis eher positiven Sinn des Ursprungswortes für die gemeinten Geisteserscheinungen oder Geisteswesen ausschließlich ein solches „Wesen“ bezeichnet, das nach allgemeiner Vorstellung Menschen erschreckt, bedroht oder ihnen Schaden zufügt, also in jeder Hinsicht als böser Geist erscheint. Die systematische Erfassung der Dämonen bezeichnet man als Dämonologie.

Im archäologischen Sprachgebrauch bedeutet Dämon ein tierköpfiges Mischwesen (Chimäre) mit mindestens menschengestaltigen Beinen. Den Gegensatz dazu bilden „Monster“, wie Mischwesen mit Tierkörpern und Tierköpfen phantastischer Art bezeichnet werden (z. B. Greif oder Drachen) oder Tierkörper mit menschlichen Köpfen wie Sphinx (Frauenkopf und Löwinnenkörper), Mantikor (Männerkopf mit Löwenkörper und Skorpionschwanz) und Zentauren (Menschenoberkörper und Pferdeleib).

Etymologie
Das Wort stammt vom griechischen Wort δαίμων (Daimon) ab. Der Name Daimon stand in der griechischen Mythologie ursprünglich für den Geist der Abgeschiedenen oder umgekehrt den abgeschiedenen Geist der Verstorbenen (griech. σκιά oder skiá für ‚Schatten‘), ‚die körperlosen Gestalten der Abgeschiedenen‘. Es scheint insoweit eine positive Bedeutung im Vordergrund gestanden zu haben, solange die Sage von Bedeutung war, in der die Seelen der Menschen des goldenen Zeitalters δαίμονες (daimones) genannt wurden, die dabei „eine Mittelstufe zwischen Göttern und Menschen, eine zweite Klasse niederer Götter“ darstellten. In ganz ähnlicher Bedeutung existiert im Deutschen das nur selten gebrauchte Wort Schemen (vgl. auch „schemenhaft“) für Geister, Gespenster und Spukgestalten. Zugrunde liegt diesen und anderen Wortbildungen (wie scheinen, schimmern, schier und Schimmel) nach dem Herkunftwörterbuch des Großen Duden das idg. Wurzelwort *skai- in der Bedeutung von (stumpf) glänzen, Glanz, Abglanz.

Das Herkunftwörterbuch des Großen Dudens gibt die Bedeutung von Dämon „böser Geist“, als ein Mittelwesen zwischen Gott und Mensch an und führt es auf griech. δαίεσθει für „(ver)teilen“, „zer-“ und „zuteilen“ sowie „geteilt werden“ zurück. Von daher wird dort als Grundbedeutung von Dämon die Angabe ‚Ver- und Zuteiler (des Schicksals)‘ hergeleitet. Interessant sind die weiteren Beziehungen von δαίμων: einerseits zu dem griech. Wort für Volk δῆμος dämos – wie in Demokratie –, andererseits und noch weiter ausholend zu „Zeit“ (time, tide/Tide[(n)hub]/Gezeiten, siehe auch Zeile, Ziel, Zeitung) i. S. v. Abschnitt, Abgeteiltes: bei alledem handelt es sich sprachhistorisch oder etymologisch um Ableitungen aus dem idg. Wurzelwort *da[i]- für teilen, zerreißen, zerschneiden.

Das Wort δαίμων wiederum steht in Verbindung mit dem griechischen Wort δαιμόνιον (daimonion) in der Bedeutung des Schicksals oder Gewissens, das den Menschen jederzeit unsichtbar begleitet. Es gibt die Einschätzung, dass erst im Lauf des Mittelalters der Begriff Dämon mit unangenehmen Vorstellungen verbunden worden sei und damit eine Verschiebung ins Negative erhalten habe. Pandämonium bezeichnet die Gesamtheit aller Dämonen oder ihren Aufenthaltsort, der im übertragenen Sinn ein Ort des Grauens ist.

Geschichte des Dämonenglaubens

Ethnische Religionen
In nahezu allen ethnischen Religionen kommen Dämonen vor (in der Fachliteratur auch als Polydämonismus bezeichnet). Hier stehen sie für den Glauben an eine Vielzahl unberechenbarer, launischer und unheimlicher Mächte im Sinne personifizierter Naturgewalten oder Krankheiten. Im Zusammenhang mit dem Glauben der sogenannten „Naturvölker“ werden die Bezeichnungen „Dämonen“ und „Geister“ häufig synonym benutzt. So handelt es sich ebenso um schutzgewährende Totem- oder Hausgeister, verbündete Tiergeister oder harmlose Naturgeister. Bei den Dämonen steht der Aspekt der konkreten Gestalt gegenüber dem Spirituellen im Vordergrund. Die negative Konnotation ist vor allem eine Folge der christlichen Mission, die die Dämonen mit dem Teufel gleichsetzte. Vor der Einwirkung des Christentums waren es verschiedene unkörperliche, selbstbewusste Wesen mit teilweise übermenschlichen Kräften und Fähigkeiten, die die gesamte Natur bevölkerten. Sie galten entweder als immateriell, jedoch zumeist als gebunden an Objekte oder Lebewesen und standen in der religiösen Hierarchie unter den Göttern. Abgesehen von den Geistern verstorbener Menschen werden Geister und Dämonen als unverwandt mit den Menschen, jedoch mit menschlichen Eigenschaften beschrieben. Die Vielfalt der mythologischen Vorstellungen macht es häufig schwierig, Dämonen und Geister klar von der Beseeltheit der Naturerscheinungen (Antimismus) zu trennen.

Ägyptische Mythologie
Die ägyptische Mythologie postulierte eine ungeheure Zahl Dämonen auf der Erde, in der Luft und im Wasser. In der sumerischen und später auch der babylonischen Mythologie wurden neben den himmlischen Geistern im Sterndienst auch solche verehrt, deren Aufenthalt und Wirksamkeit an bestimmte Gegenden gebunden war, und noch tiefer unten die verfinsterten Geister, die auf und in der Erde und in ihrer Atmosphäre wohnten, wie die Feuer-, Licht-, Feldgeister etc.

Persische Mythologie
Systematisiert wurde die Dämonenlehre in der persichen Mythologie, in welcher dem Ahura Mazda außer den sieben Amschaspands viele gute Genien und dem Ahriman außer den sieben Daevas noch zahllose böse Geister untergeordnet sind.

Griechische Mythologie
Die griechische Mythologie ging zunächst bei sämtlichen Naturphänomenen von Dämonen aus (übernatürliche Wesen), z. B. Blätterrauschen im Wind, Zikadenzirpen usw., später nur noch bei ungeklärten Vorgängen oder Prozessen, z. B. Gärung von Milch oder Alkohol, Verdunstung, Verwesung, Verwitterung, Alterung etc. Im alten Orient galten Dämonen als Teil der Weltordnung, indem ihnen der Ursprung von Krankheit und auch Tod zugesprochen wurde. Der griechische Epenschreiber Hesiod (etwa 700 v. Chr.) beschreibt in seinem Hauptwerk Theogonie den Glauben an ganze Scharen und verschiedene Klassen von Dämonen als Zwischenwesen zwischen den Göttern und den Menschen. Sie umschweben den Menschen als quasi unsichtbare Wächter über Recht und Unrecht und spenden auch Reichtum. Außerdem wirken sie in der irdischen Sphäre als Natur- und Elementargeister, entweder als Wohltäter oder als Verderber. Eine größere Rolle spielt die Dämonologie auch in der neuplatonischen Philosophie (ab etwa 300 n. Chr.), welche den ganzen Polytheismus der Griechen in Gestalt des Glaubens an Dämonen, die als Untergötter der Natur und allen Lebensbeziehungen vorstehen und als „weltschöpferische Mittelwesen“ zwischen den hilfsbedürftigen Menschen und der Gottheit vermitteln sollten, in ihr System mit aufnahm.

Die Philosophen haben diesen Glauben mit vielen einzelnen Beziehungen auf das Natur- und das menschliche Seelenleben (auch mit Übertragung auf die geheimnisvolle Geisterwelt der Verstorbenen) immer weiter ausgebildet. Besonders in zwei Richtungen trat derselbe hervor:

  • Einmal waren die Dämonen als dienende Kräfte und begleitende Umgebung der einzelnen Kultusgötter gedacht (in welcher Anwendung sie häufig individuellere Gestalt und Namen annehmen).
  • Andererseits waren nach Ansicht der damaligen Dämonologie die Dämonen den einzelnen Menschen (oder auch Völkern) zugesellte Geisterwesen, welche dieselben von der Geburt an auf allen ihren Lebenswegen begleiten. Die Einwirkung dieser Dämonen äußerte sich einmal zum Schutz und Heil, aber auch zum Schaden der Menschen. Daher nahm man später auch zwei Dämonen für jeden Einzelnen an: einen guten und einen bösen. Der allgemeine Glaube war aber auch, dass von dem Dämon jedes Einzelnen Gutes oder Böses kommen würde, dass der Dämon des einen mächtig oder wohlwollend, der des andern schwach oder übelwollend sei.
Sokrates spricht in diesem Glauben von seinem Daimonion als von einem guten Geist, welcher ihn von den ersten Jahren seines Lebens an begleitet und stets von Unrechtem abgehalten habe. Angelehnt an diese Vorstellung beschreibt Johann Wolfgang von Goethe in dem Gedicht Der fünfte Mai den Dämon als Charakter des Einzelmenschen.
Römische Mythologie
Etwas anders entwickelte sich der Dämonenglaube in der römischen Mythologie, in der griechische Ideen sowie orientalische Vorstellungen (durch Vermittlung über die etruskische Mythologie aufgenommen und weitergebildet wurden. Hier erscheinen die Dämonen als so genannte Genien. Diese Vorstellungen wurden dann vom frühchristlichen Dämonenglauben übernommen.

Indische Mythologie
In der indischen Mythologie haben die Dämonen (Asuras) einen festen Platz. Im Hinduismus sind sie die Gegenspieler der Götter (Devas). Nach alter indischer Vorstellung waren die Dämonen einstmals Götter. Als die Asuras geschaffen wurden, gab man ihnen als Gabe die Wahrheit und die Lüge mit, wobei sie später die Wahrheit ablegten und dämonisiert wurden. Es gibt verschiedene Dämonengruppen, die Daityas, die Danavas oder die Rakshasas, die oft als Tiere, z. B. Geier, Hunde oder Tiger, oder als besonders hässliche Menschen dargestellt werden.

Altiranisch-persische und zoroastrische Dämonologie
Die iranische Dämonologie, welche insbesondere die persische Dämonenlehre einschließt, macht für jedes Unglück, Krankheit, Laster oder Übel einen bestimmten Dämon verantwortlich. Hierbei werden Dämonen als DaevasDivs bzw. Druj (abgeleitet von Avestisch druj bzw. drug entsprechend Altpersisch drauga- ‚Lüge‘, ‚Trug‘; Pahlavidruz) bezeichnet. Sie betrügen den Menschen, indem sie das Böse als gut deklarieren. Ahriman lenkt dieses Dämonenheer und ist mit dem Satan der biblisch-christlichen Dämonologie vergleichbar. Im Volksglauben werden die bösen Feen (Paris bzw. Pairikas) und besonders die Yatus gefürchtet, die sich durch Zauberei verwandeln können, um die Menschen zu täuschen und zu hintergehen.

Der Zoroastrismus weist einen stark differenzierten Dämonenglauben auf, u. a. in Form der Dämonin Drug (Lüge), der Leichenhexe Nasu oder der Zornesgestalt Aesma Daeva Asmodeus. Von bedeutendem Einfluss auf die jüdische Dämonologie war deren Berührung mit den zoroastrisch-iranischen Dämonenlehren. Während noch Plato Dämonen als Mittlergestalten zwischen Göttern und Menschen begreift, verstärkt sich mit dem antiken Judentum und Christentum die rein negative Einschätzung der Dämonen.

Judentum
Shedim ist der hebräische Begriff für Dämonen. Er wird besser mit ‚Halbgötter oder ‚Geister übersetzt. Der Begriff ist ein Lehnwort aus dem Akkadischen (schedu) und bezeichnet dort eine freundliche, gute, beschützende Macht (Geist). Er erscheint nur zweimal im Tanach, jedes Mal für falsche Götter, Götzen, „Nicht-Götter“ im Kontext verbotener Kinds- und Tieropfer. Aus Ps 106,37 EU geht hervor, dass ihnen im heidnischen, nichtjüdischen Kult Menschenopfer dargebracht wurden. Im zweiten Lied des Mose (Dtn32 EU) segnet Mose sein Volk Israel und eröffnet ihm eine Zukunftsvision. Dann wird ihm geboten, auf den Berg Nebo zu steigen und sich auf seinen Tod vorzubereiten. In Dtn 32,17 EU beklagt Mose Avoda sara (hebräisch עבודה זרה fremder Dienst), das heißt Götzendienst, unter den Kindern Israels. Das Lied führt die Klage, dass die Bundestreue des Volkes Israel zu Gott im Kontakt mit den heidnischen Völkern Kanaans verblasst war und dass heidnischer Kult Geister anbetet, denen die notwendige Macht fehlt und die deshalb des Götzendienstes durch Israel unwürdig sind. Im Tanach spielen Dämonen sonst eine ganz untergeordnete Rolle; sie werden selten als Anklänge alter Zeiten und heidnischer Bräuche erwähnt; neben den Schedim noch Asasel und Nephilim.

Als Dibbuk können „irrende Seelen“, die keine Ruhe finden, nach dem Tode in Lebende fahren. Es handelt sich hierbei um jüdische Mystik und Aggada, jüdische Erzählung, Sage, die Maimonides in diesem Zusammenhang vermied, wie auch auf die Rede von Himmel, Hölle und die ins Unendliche reichende körperliche Auferstehung. Er betont die Unmöglichkeit menschlichen Denkvermögens, über sich hinauszugehen und Unsägliches zu sagen, und das abstrakte Weiterleben der Persönlichkeit.

Die Qliphoth der kabbalistischen Kosmologie sind metaphorisch als verhüllende Schalen um „Funken göttlicher Lichtemanation“ aufgefasst. Göttlichkeit im Judentum bedeutet die Offenbarung der heiligen ein-einzigen Wirklichkeit Gottes. Qliphoth verhüllen diese jedoch, wie Schalen die enthaltene Frucht umhüllen. Qliphoth sind daher synonym mit Götzendienst (Idolatrie), Unreinheit, bösen geistigen Kräften, Quellen von spiritueller, religiöser Unreinheit.

Christentum
Zunächst lebten zu Beginn des 
Christentums bei einigen Menschen auch die alten heidnischen Götter als Dämonen noch lange fort. In der Frühgeschichte des Christentums wurden im GnostizismusMarcionismusManichäismus und anderen häretischen Bewegungen dualistische Vorstellungen vertreten, die den Menschen in der Knechtschaft eines bösen, geringeren Gottes, dem Erschaffer der Materie, sahen und man glaubte, Erlösung werde nur durch die Intervention eines gnädigen Gottes zuteil. Alles Leid, die Unordnung und das Böse wurden dabei als Teufel oder Antichrist personifiziert, als deren Stellvertreter man gemeinhin oft die Juden ansah, woraus im mittelalterlichen Christentum eine machtvolle Dämonologie geschaffen wurde.

Die Grundlagen der christlichen Dämonologie wurden von Augustinus entwickelt, der, beeinflusst vom dualistischen Manichäismus, die Lehre von den zwei Reichen begründete, nämlich die civitas Dei (Gottesreich) und die civitas Diaboli (Dämonenreich). Nach der Lehre des Augustinus seien die Dämonen gefallene Engel. Er zweifelte nicht an deren Realität und ihrem wirksamen Eingreifen in den Lauf der Dinge, allerdings nur, soweit Gott es zuließ. Allerdings gab es schon sehr früh einzelne Bischöfe und Synodalbeschlüsse, die den mit Hilfe der Dämonen ausgeführten wahrsagerischen Handlungen jeglichen Wirklichkeitsgehalt absprachen. Im Jahr 820 veröffentlichte der Erzbischof von Lyon Agobard (um 769–840) seinen Liber contra insulsam vulgi opinionem de grandine et tonitruis, wo er den Glauben an die Möglichkeiten der Wettermacher (tempestarii oder immissores tempestatum) als illusorisch verwarf. Das Konzil von Tours (813) lehrte, dass magische Künste und Beschwörungen weder kranken Menschen noch Tieren helfen könnten. Es handele sich vielmehr um Täuschungen der Dämonen. Dieser Text wurde dann auch in das Decretum Gratiani übernommen, wobei allerdings Augustinus fälschlich als Verfasser genannt wurde. Die das Decretum Gratiani kommentierenden Dekretisten nahmen teilweise an, dass mit Hilfe von Dämonen die Erzeugung einer Impotenz, impotentia ex maleficio, möglich sei. Gratian ging davon aus, dass die Dämonen hauptsächlich bei der Wahrsagerei aktiv seien. In diesen Zusammenhang übernahm er einen langen Text zu diesem Thema aus dem Buch De divinatione daemonum des Augustinus.

Dieser Text des Augustinus im Decretum Gratiani befasst sich auch mit der Natur der Dämonen. Sie hätten einen feinstofflichen, luftigen Körper, der ihnen eine schärfere Sinneswahrnehmung als die des Menschen ermögliche. Auf Grund ihrer dauerhaften Existenz hätten sie auch eine bei weitem größere Lebenserfahrung. Auf Grund dieser beiden Eigenschaften könnten sie Zukünftiges voraussagen. Dazu deuteten sie wie ein Arzt natürliche Zeichen (später wurde auch die Wettervorhersage des Landwirts herangezogen), insbesondere den Menschen unbekannte Luftschichten, die sie im Hinblick auf die Zukunft interpretierten. Auch könnten sie für den Menschen nicht erkennbare Zeichen der inneren Gemütsverfassung wahrnehmen und nutzen. Sie könnten auch Krankheiten in ihren luftigen Körper aufnehmen und die Menschen mit dieser krankmachenden Luft infizieren. Sie hätten mit imaginären Erscheinungen auch Zugang zur Gedankenwelt der Menschen. Die Dekretisten folgten im Wesentlichen diesen Vorstellungen. In der kommentierenden anonymen Summa Tractaturus Magister Gratianus de iure canonico wird noch hinzugefügt, dass die Dämonen nach ihrem Sündenfall – anders als die Engel mit ihren feinstofflichen Körpern – auch eines der niederen Elemente in sich aufgenommen hätten, so dass sie im Gegensatz zu Engeln auch leiden könnten. Die französischen Glossenapparate Ecce vicit leo und Animal est substantia vertreten, dass Dämonen nur dann einen Körper annehmen könnten, wenn ihnen Gott das erlaube. Auch sie als körperlose Wesen könnten leiden, allerdings anders als körperliche Wesen.

In ihren Kommentierungen setzten sie sich insbesondere mit der Konkurrenz der Vorhersage der Dämonen mit der Allwissenheit Gottes einerseits und der Willensfreiheit des Menschen andererseits auseinander. Danach sind die Dämonen auf Interpretationen ihrer Beobachtungen angewiesen. Aber die Möglichkeit, die Gedanken der Menschen unmittelbar lesen zu können, wurde abgelehnt. Dies sei allein Gott vorbehalten.

Die Glaubensgemeinschaft der Christadelphians lehnt sowohl die Vorstellung eines übernatürlichen Satans als auch den Glauben an die Existenz von Dämonen als böse Wesen und Geister als unbiblisch ab und lehrt stattdessen, mit dem Begriff „Dämonen“ würden in der Bibel körperliche, häufig aber auch geistige und seelische Krankheiten bezeichnet.

Islamische Dämonologie
Die islamische Dämonenwelt ist hierarchisch aufgebaut und teilt die Geisterwesen in drei Hauptkategorien ein: Neben den Engeln werden Satane (Iblis bzw. Schaitan und Schayatin) und die Dschinn genannt, die zu den guten Dämonen zählen, solange sie sich für Allah entscheiden, andernfalls hält man sie für böse. Die Dschinn und Satane stammen noch aus der vorislamischen Zeit. Im Islam stellt Feuer die Grundsubstanz für übernatürliche Wesen dar, wobei die Dschinn aus der Zunge der Flamme geschaffen worden seien und neben den Engeln, Satanen und Menschen eine eigene Bedeutung haben. In manchen philosophischen und mystischen Vorstellungen, gehören die Dschinn der imaginären Sphäre an, die sich ontologisch zwischen der himmlischen- und irdenen Sphäre befindet. Als physische Wesen vorgestellt, können Dschinn mit Menschen verkehren; böse Dschinnen gelten ebenfalls als Satane oder Teufel. Auch wenn die Dschinn nicht grundsätzlich bösartig seien, so wären sie doch den Menschen grundsätzlich unfreundlich gesinnt, da sie die Gegenwart der Menschen auf ihrer ehemaligen Heimat, der Erde, missbilligen würden. Häufig würden die Dschinn in Form von kriechendem Getier, schwarzen Hunden und Windhosen erscheinen. Im Koran tauchen die Dschinn vor allem im Zusammenhang mit Salomo auf, der sich die Dschinn (lt. Koran 34, 12–14) dienstbar gemacht habe.

Chinesische Dämonologie
Die altchinesische Dämonologie des Daoismus kennt zwei Hauptgruppen von Dämonen die ihrem Wesen nach den beiden kosmischen Kräften Yin (das Weibliche, Böse, Dunkle und die Erde) und Yang (das Männliche, Gute, Helle und der Himmel) entsprechen. Mit „Shen“ (gute Dämonen) wurden ursprünglich als himmlisch kategorisierte Geister bezeichnet. Die Kuei (böse Dämonen) umfaßten hauptsächlich die Seelen der Toten, die, wie beispielsweise Ertrunkene, kein offizielles Begräbnis erhalten hatten oder denen von ihnen Nahestehenden keine Ahnenopfer dargebracht wurden.

Verschiedene Dämonen

  • Akephalos, ein kopfloser Dämon
  • Asmodäus, ein Dämon aus der jüdischen Mythologie
  • Aynaet, eine Dämonin aus der Mythologie Äthiopiens
  • Asasel, ein Wüstendämon
  • Baal, der erste und oberste König der Hölle
  • Belial, eine dämonische Gestalt aus der Bibel
  • Beelzebub, eine Entität des Teufels
  • Incubus, ein Albträume verursachender nachtaktiver Dämon
  • Lilith, eine Göttin der sumerischen Mythologie
  • Medusa, eine Gorgone
  • Sphinx, ein Dämon der Zerstörung und des Unheils
  • Vanth, eine etruskische Dämonin
  • Legion, eine Erscheinung von vielen Dämonen

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Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/D%C3%A4mon