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Die Großherzogliche Grabkapelle

Im Vergleich zu anderen Städten ist die Geschichte von Karlsruhe recht jung – aber dennoch nicht weniger interessant! In der Historie unserer Fächerstadt verstecken sich nämlich so manche abenteuerliche und wissenswerte Ereignisse und Erzählungen.

Die Geschichte der Karlsruher Grabkapelle
Es gibt wohl kaum einen Karlsruher, dem Großherzogliche Grabkapelle noch nicht aufgefallen ist – immerhin steht sie kaum zu übersehen im Hardtwald, am Rand des Schlossgartens von Karlsruhe. Sie gilt als eines der wichtigsten Monumente badischer Geschichte – denn 17 Mitglieder des Hauses Baden sind hier bestattet, darunter alle seit 1830 verstorbenen Großherzöge. Doch warum befindet sich die Grabkapelle außerhalb im Fasanengarten und nicht, wie die anderen Kirchen, in der Stadt?

Zunächst war die Großherzogliche Grabkapelle nie eine Kirche, sondern wurde mit dem Ziel eine reine Grabstätte zu sein erbaut. Auch der Ort der Grabkapelle war beabsichtigt, denn Großherzog Friedrich I. und seine Gemahlin Luise hatten das Mausoleum „in der Abgeschiedenheit des tiefen Waldfriedens“ beauftragt.

„privat und ungestört trauern“
Dieser Wunsch entstand, nachdem der Sohn des Paares, Ludwig Wilhelm, mit 23 Jahren 1888 gestorben war und sie einen Ort suchten, um privat und ungestört trauern zu können. In der Gruft der evangelischen Stadtkirche, wo Ludwig Wilhelm neben den anderen Familienmitgliedern zunächst begraben worden war, fühlte sich Großherzog Friedrich I. und seine Gemahlin Luise zu sehr den Blicken der Öffentlichkeit ausgesetzt.

Nur ein Jahr nach dem Ableben des Sohnes wurde mit dem Bau der Grabkapelle begonnen und sieben Jahre später. 1896 fertiggestellt. Das Mausoleum wurde im Stil der Neugotik errichtet und wurde zur Grablege der Familie, bis die Großherzöge von Baden 1918 abdanken mussten. Da die Großherzogliche Grabkapelle den Zweiten Weltkrieg nahezu unversehrt überstand, wurden 1946 die Särge der anderen Mitglieder des Hauses Baden aus der Familiengruft in der zerstörten Stadtkirche in Mausoleum im Hardtwald gebracht.

Besonderheiten der Karlsruher Grabkapelle
Wer vor der Großherzoglichen Grabkapelle steht, wird bereits beeindruckt sein, denn Figuren Fialen, Wasserspeier und Drachenfiguren des Karlsruher Bildhauers Wilhelm Sauer verzieren das Gebäude und tragen zur imposanten Wirkung der Kapelle bei. Doch das Innere ist ebenfalls atemberaubend und mit viel Liebe zum Detail gemacht. Begonnen im lichtdurchflutenten Innenraum der Oberkirche, welche durch übereinanderstehende Säulenreihen geprägt ist oder Engelsköpfe aus lichtgelbem Kalkstein, bis zu den breiten Treppenstufen, die in die Gruft hinunterführen.

Das eigentliche Highlight sind allerdings die drei Prachtgräber aus weißem Marmor für Prinz Ludwig Wilhelm, Großherzog Friedrich I. und seine Gemahlin Luise von Preußen, welche der Karlsruher Bildhauer Herman Volz geschaffen hatte. Alle drei sind als plastische Liegefiguren und sehr realitätsnah dargestellt. In Baden-Württemberg ist ein derartiges Scheingrab, auch Kenotaphe genannt, einzigartig.

In der Großherzoglichen Grabkapelle sind 17 Mitglieder des Hauses Baden bestattet:
✝️ Großherzog Ludwig I. von Baden (1763–1830)
✝️ Henriette von Baden (1833–1834)
✝️ Großherzog Leopold von Baden (1790–1852)
✝️ Großherzog Ludwig II. von Baden (1824–1858)
✝️ Prinz Wilhelm von Baden (1792–1859)
✝️ Elisabeth Alexandrine von Württemberg (1802–1864)
✝️ Sophie Wilhelmine von Schleswig-Holstein-Gottorf (1801–1865)
✝️ Prinz Maximilian von Baden (1796–1882)
✝️ Prinz Ludwig Wilhelm von Baden (1865–1888)
✝️ Prinzessin Pauline Elisabeth von Baden (1835–1891)
✝️ Prinz Wilhelm von Baden (1829–1897), nach Salem überführt*
✝️ Prinz Karl von Baden (1832–1906)
✝️ Großherzog Friedrich I. von Baden (1826–1907)
✝️ Rosalie Gräfin von Rhena geborene Freiin von Beust (1845–1908)
✝️ Friedrich Graf von Rhena (1877–1908)
✝️ Luise von Preußen (1838–1923)
✝️ Großherzog Friedrich II. von Baden (1857–1928)
✝️ Hilda von Nassau (1864–1952)

5 Fakten zu Großherzogliche Grabkapelle:
 1. In der Grabkapelle stehen 18 Särge, aber es ruhen hier nur 17 Tote, denn 1953 ließen die Markgrafen von Baden die Überreste des Prinzen Wilhelm*, des Stammvaters ihrer Linie, nach Salem überführen.
 2. Die Großherzogliche Grabkapelle zählt zu den landeseigenen Monumenten.
 3. Die Besichtigung der Gruft ist nur im Rahmen von Sonderführungen möglich.
 4. Die Grabkapelle wird von der Einrichtung Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg betreut.
 5. Die Grabkapelle wurde nie als Kirche genutzt.

Führungen durch die Grabkapelle:
Meist von April bis Oktober ist die Kapelle an mehreren Tagen die Woche geöffnet.

Die Gruft, in der die Särge der verstorbenen Mitglieder des Hauses Badens aufbewahrt sind, kann allerdings nur im Rahmen einer Sonderführung besichtigt werden. Diese können den an vorgegeben Terminen oder individuell gebucht werden.