Paranormale Ermittler - Ghosthunter-Team Germany

Gruselseite -2-

5. Das Versteckspiel

Zwei junge Brüder waren allein zu Hause. Die Eltern, waren bei den Nachbarn.

„Seid brav und vertragt euch“, sagten die Eltern, bevor sie gegangen sind.

Als die Eltern endlich weg waren, beschlossen die Brüder, ein Versteckspiel zu spielen. Der ältere Bruder drehte den Kopf zur Wand und fing an zu zählen. Er konnte seinen Bruder genau hören, als er nach einem Versteck suchte.

„Ich komme jetzt“ rief der ältere Bruder und machte sich auf die Suche. Er sah überall nach, hinter dem Sofa, im Badezimmer hinter dem Duschvorhang, hinter den Vorhängen. In jedem Zimmer und unter allen Betten, aber er konnte ihn nicht finden. In der Wohnung war es unheimlich still.

Dann hörte er ein kratzendes Geräusch aus dem Kleiderschrank. Der Junge war sich sicher, dass er dort schon nachgeschaut hatte. Er ist aber trotzdem dorthin gegangen und rief: “ Komm raus, ich weiß das du da drin bist!“ Aber es passierte nichts.

Der Junge schlich zum Kleiderschrank und öffnete die Tür. Er sah zwischen den Kleidern und Mäntel nach, die dort hingen. Er bückte sich, konnte aber keine Füße sehen. Er stand wieder auf, und griff mit seiner Hand in den vollgepackten Kleiderschrank, um nach seinem Bruder zu suchen.

Plötzlich kam eine kleine weiße eiskalte Hand heraus, packte ihn an sein Handgelenk und versuchte ihn in den Schrank zu ziehen. Als er versuchte, sich zu befreien, hörte er hinter sich ein Geräusch. Er schaute über seine Schulter und sah seinen Bruder.

“ Ich wusste, dass Du mich nicht findest“, sagte der Junge.

Der ältere Bruder schrie völlig verzweifelt und versuchte sich aus dem Griff der Hand zu befreien, während die Hand mit aller Gewalt versuchte, ihn in den Kleiderschrank zu ziehen. Der jüngere Bruder packte ihn und zusammen schafften sie es, ihn zu befreien. Beide rannten schreiend aus der Wohnung.

Niemand weiß, was passiert wäre, wenn die Hand in hineingezogen hätte.

 

6. Das Totenhemdchen

Es hatte eine Mutter ein Büblein von sieben Jahren, das war so schön und lieblich, dass es niemand ansehen konnte, ohne mit ihm gut zu sein, und sie hatte es auch lieber als alles auf der Welt. Nun geschah es, dass es plötzlich krank ward, und der liebe Gott es zu sich nahm; darüber konnte sich die Mutter nicht trösten und weinte Tag und Nacht. Bald darauf aber, nachdem es begraben war, zeigte sich das Kind nachts an den Plätzen, wo es sonst im Leben gesessen und gespielt hatte; weinte die Mutter, so weinte es auch, und wenn der Morgen kam, war es verschwunden.

Als aber die Mutter gar nicht aufhören wollte zu weinen, kam es in einer Nacht mit seinem weißen Totenhemdchen, in welchem es in den Sarg gelegt war, und mit dem Kränzchen auf dem Kopf, setzte sich zu ihren Füßen auf das Bett und sprach 'ach Mutter, höre doch auf zu weinen, sonst kann ich in meinem Sarge nicht einschlafen, denn mein Totenhemdchen wird nicht trocken von deinen Tränen, die alle darauf fallen.' Da erschrak die Mutter, als sie das hörte, und weinte nicht mehr. Und in der anderen Nacht kam das Kindchen wieder, hielt in der Hand ein Lichtchen und sagte ’siehst du, nun ist mein Hemdchen bald trocken, und ich habe Ruhe in meinem Grab.' Da befahl die Mutter dem lieben Gott ihr Leid und ertrug es still und geduldig, und das Kind kam nicht wieder, sondern schlief in seinem unterirdischen Bettchen.

 

7. Die Boten des Todes

Vor alten Zeiten wanderte einmal ein Riese auf der großen Landstraße, da sprang ihm plötzlich ein unbekannter Mann entgegen und rief 'halt! keinen Schritt weiter!' 'Was,' sprach der Riese, 'du Wicht, den ich zwischen den Fingern zerdrücken kann, du willst mir den Weg vertreten? Wer bist du, dass du so keck reden darfst?' 'Ich bin der Tod,' erwiderte der andere, 'mir widersteht niemand, und auch du musst meinen Befehlen gehorchen.' Der Riese aber weigerte sich und fing an mit dem Tode zu ringen.

Es war ein langer heftiger Kampf, zuletzt behielt der Riese die Oberhand und schlug den Tod mit seiner Faust nieder, dass er neben einen Stein zusammensank. Der Riese ging seiner Wege, und der Tod lag da besiegt und war so kraftlos, dass er sich nicht wieder erheben konnte. 'Was soll daraus werden,' sprach er, 'wenn ich da in der Ecke liegen bleibe? es stirbt niemand mehr auf der Welt, und sie wird so mit Menschen angefüllt werden, dass sie nicht mehr Platz haben, nebeneinander zu stehen.'

Indem kam ein junger Mensch des Wegs, frisch und gesund, sang ein Lied und warf seine Augen hin und her. Als er den halb Ohnmächtigen erblickte, ging er mitleidig heran, richtete ihn auf, flößte ihm aus seiner Flasche einen stärkenden Trank ein und wartete, bis er wieder zu Kräften kam. 'Weißt du auch,' fragte der Fremde, indem er sich aufrichtete, 'wer ich bin, und wem du wieder auf die Beine geholfen hast?' 'Nein,' antwortete der Jüngling, 'ich kenne dich nicht.' 'Ich bin der Tod,' sprach er, 'ich verschone niemand und kann auch mit dir keine Ausnahme machen. Damit du aber siehst, dass ich dankbar bin, so verspreche ich dir, dass ich dich nicht unversehens überfallen, sondern dir erst meine Boten senden will, bevor ich komme und dich abhole.' 'Wohlan,' sprach der Jüngling, 'immer ein Gewinn, dass ich weiß, wann du kommst, und solange wenigstens sicher vor dir bin.'

Dann zog er weiter, war lustig und guter Dinge und lebte in den Tag hinein. Allein Jugend und Gesundheit hielten nicht lange aus, bald kamen Krankheiten und Schmerzen, die ihn bei Tag plagten und ihm nachts die Ruhe wegnahmen. 'Sterben werde ich nicht,' sprach er zu sich selbst, 'denn der Tod sendet erst seine Boten, ich wollte nur, die bösen Tage der Krankheit wären erst vorüber.' Sobald er sich gesund fühlte, fing er wieder an in Freuden zu leben. Da klopfte ihn eines Tages jemand auf die Schulter: er blickte sich um, und der Tod stand hinter ihm und sprach 'folge mir, die Stunde deines Abschieds von der Welt ist gekommen.'

'Wie,' antwortete der Mensch, 'willst du dein Wort brechen? hast du mir nicht versprochen, dass du mir, bevor du selbst kämest, deine Boten senden wolltest? ich habe keinen gesehen.' 'Schweig,' erwiderte der Tod, 'habe ich dir nicht einen Boten über den andern geschickt? kam nicht das Fieber, stieß dich an, rüttelte dich und warf dich nieder? hat der Schwindel dir nicht den Kopf betäubt? zwickte dich nicht die Gicht in allen Gliedern? brauste es dir nicht in den Ohren? nagte nicht der Zahnschmerz in deinen Backen? wird dir nicht dunkel vor den Augen? Über das alles, hat nicht mein leiblicher Bruder, der Schlaf, dich jeden Abend an mich erinnert? lagst du nicht in der Nacht, als wärst du schon gestorben?' Der Mensch wusste nichts zu erwidern, ergab sich in sein Geschick und ging mit dem Tode fort.

 

8. Frau Trude

Es war einmal ein kleines Mädchen, das war eigensinnig und vorwitzig, und wenn ihm seine Eltern etwas sagten, so gehorchte es nicht: wie konnte es dem gut gehen? Eines Tages sagte es zu seinen Eltern: "Ich habe so viel von der Frau Trude gehört, ich will einmal zu ihr hingehen, die Leute sagen, es sehe so wunderlich bei ihr aus, und erzählen, es seien so seltsame Dinge in ihrem Hause, da bin ich ganz neugierig geworden." Die Eltern verboten es ihr streng und sagten: "Die Frau Trude ist eine böse Frau, die gottlose Dinge treibt, und wenn du zu ihr hingehst, so bist du unser Kind nicht mehr."

Aber das Mädchen kehrte sich nicht an das Verbot seiner Eltern und ging doch zu der Frau Trude. Und als es zu ihr kam, fragte die Frau Trude: "Warum bist du so bleich?" – "Ach," antwortete es und zitterte am Leibe, "ich habe mich so erschrocken über das, was ich gesehen habe." – "Was hast du gesehen?" – "Ich sah auf Eurer Stiege einen schwarzen Mann." – "Das war ein Köhler." – "Dann sah ich einen grünen Mann." – "Das war ein Jäger." – "Danach sah ich einen blutroten Mann." – "Das war ein Metzger." – "Ach, Frau Trude, mir grauste, ich sah durchs Fenster und sah Euch nicht, wohl aber den Teufel mit feurigem Kopf." – "Oho," sagte sie, "so hast du die Hexe in ihrem rechten Schmuck gesehen: ich habe schon lange auf dich gewartet und nach dir verlangt, du sollst mir leuchten." Da verwandelte sie das Mädchen in einen Holzblock und warf ihn ins Feuer. Und als er in voller Glut war, setzte sie sich daneben, wärmte sich daran und sprach: "Das leuchtet einmal hell!"