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Mythos einer Sonnenstadt

Mythos einer Sonnenstadt

Beispiele zur Geomantie von Karlsruhe

von Jens Martin Möller erschienen in Hagia Chora 2/1999

Eines der eindrucksvollsten Beispiele für eine nach geomantischen Prinzipien und den Gesetzen der Heiligen Geometrie angelegten Stadt ist Karlsruhe. Jens Martin Möller hat die faszinierenden Zusammenhänge analysiert und findet Parallelen zu längst versunkenen Kulturen.

Wenn die Qualitäten von Ort und Zeit harmonisieren, widerspiegelt sich eine Idee oder ein Ereignis in der ihr eigenen Form, in der für sie geeigneten Zeit und am nur dafür geeigneten Ort; dieses gilt für die geschichtliche und damit auch politische Entwicklung von Karlsruhe und Baden und - in einem hermetisch verborgenen Sinn - schließlich für ganz Deutschland in einer ganz besonders auffälligen Weise. Wahrscheinlich war der uralte Genius loci der badischen Residenz auslösender Faktor für die in Deutschland beispielhaften und zwischenzeitlich bekannten geomantischen Studien der Oberrheinebene von Karlsruhe: Selten bedingen geistige Gesetzmäßigkeiten und strukturelle Erscheinungsformen im Sinne einer hermetischen Interpretation einander so sehr wie in der "Sonnenstadt" Karlsruhe. Wenn im Übrigen akzeptiert werden kann, dass die archetypische kosmische Zyklenlehre - in unserer wissenschaftsgläubigen Gesellschaft voreilig als mittelalterliche Astrologie und damit von vornherein als wissenschaftsfeindlich diskreditiert - die Qualität der Zeit, und damit gleichermaßen individuelles wie globales Geschehen, als ganzheitlich begreifbare Geschichte auch im Verständnis der Reinkarnation widerspiegelt und die Geomantie sinngemäß die Qualität des Ortes, dann wird erahnbar und ersichtlich, warum die barocke Stadtgründung von Karlsruhe geradezu zum topographischen Brennpunkt einer raum-zeitlich verdichteten exemplarischen Geomantie und gleichermaßen deutschen Geschichte werden konnte.

Als Carolsruhe am 17. Juni 1715 vom Markgrafen Karl Wilhelm von Baden-Durlach gegründet wurde, konnte in nur wenigen Jahren ein Plan verwirklicht werden, der in Europa und der Welt an geometrischen, topographischen, hermetischen, freimaurerischen und religiösen Gegebenheiten und Symbolen seinesgleichen sucht: Karlsruhes zentrale Straßen als kosmologisches Weltsystem mit einer symbolhaften Darstellung der Weltordnung! Sowohl die Skizze seiner Planung im Hardtwald als auch der bekannte Thransche Gartenprospect von 1739 lassen auf einen Blick die Dreiecks-(Pyramiden-) und Kreiskonfiguration erkennen; noch heute ist diese auf der Erde wohl einmalige Stadt- und Parkanlage aus der Luft deutlich zu sehen.

Wer die ehemalige badische Residenzstadt als Baedecker-Tourist besucht oder in ihr als berufstätiger Bürger lebt und arbeitet, der sieht in ihr vordergründig tatsächlich nur die bekannte "Fächerstadt" mit den zwei höchsten bundesdeutschen Gerichtsinstanzen (Bundesverfassungsgericht und Bundesgerichtshof), der ältesten technischen Hochschule Deutschlands, dem ersten deutschen Kernforschungszentrum sowie jener merkwürdigen Pyramide auf dem Marktplatz im Zentrum der Stadt, unter der Karl Wilhelm als damals barocker Duodezfürst begraben liegt. Wer aber Karlsruhe mit schauendem Auge, wachem Geist und einem Gespür für die Gegebenheiten hinter den Erscheinungsformen betritt und erlebt, der erfährt mit zunehmendem Interesse und berechtigtem Staunen die tiefe Sinnbildhaftigkeit des Stadtgrundrisses und seiner kulturhistorischen Wurzeln: Winkelmaß (Dreieck) und Zirkel als polare Entsprechungen des männlichen und weiblichen Prinzips in Natur und Kosmos prägen als unübersehbare Symbole den Grundriss Karlsruhes seit der Gründung der Stadt vor 285 Jahren bis in die Gegenwart - zwei Ursymbole, die in vielschichtiger Weise weit in die Vergangenheit der Menschheitsgeschichte reichen.

Karlsruhe scheint bei seiner wohl noch immer rätselhaften Gründung auf möglichen Resten einer uralten Kultstätte in einer vielfältigen, und zwar ebenso vordergründig-geodätischen wie hermetisch-esoterischen Weise wissentlich und sorgfältig geplant in die kulturhistorisch seit Jahrtausenden gewachsenen topographischen und auch erdhaft-energetischen Gegebenheiten der alten Kulturlandschaft der Oberrheinebene hineingewoben zu sein; dabei scheint es sich um ein ebenso dichtes, wie fein gewobenes Netz spiritueller Beziehungen und geheimnisvoller Verbindungen zu handeln, wie in vielseitigen geomantischen Studien gezeigt werden kann.

Karlsruhes Straßenfächer

Seit der Stadtgründung strahlen 32 Wege - neun davon als sogenannter "Straßenfächer" gen Süden - sonnenhaft in die Rheinebene, jeweils ein Kreissegment von 11,25 Grad einschließend. Der Schlossturm stellt mit seinen acht Ecken und der Turmspitze als Zahl neun das Grundsystem einer kosmologischen und gleichermaßen weltanschaulichen Ordnung dar und erinnert u.a. spontan an das Castel del Monte des Hohenstaufenkaisers Friedrich II., einem Universalgelehrten und Hermetiker von hohen Graden. Die neun nach Süden gerichteten Straßen - der bekannte Karlsruher Straßenfächer - hatten wie die übrigen Wege um den Schlossturm herum zunächst die Namen der Ritter zur Treue (FIDELITAS; Name des Stadtwappens). Erst 1723 erscheinen im Stadtarchiv die uns heute bekannten Namen, angeblich vordergründig nach gleichnamigen Gasthäusern und Wirtschaften in diesen Straßen benannt.

Bei einer näheren Betrachtungsweise, die hermetisches, freimaurerisches und christliches Gedankengut berücksichtigt, ergibt sich eine völlig unkonventionelle und verblüffende Interpretation des Karlsruher Straßenfächers mit seinen vielfältigen Beziehungen zu prähistorischen und sogar atlantischen "Orten der Kraft" in der Rheinebene: Die inneren (heiligen sieben) Straßen tragen - mit Ausnahme der zentralen Karl-Friedrich-Straße, die als Stadtachse die Pyramide auf dem Marktplatz aufweist - Namen, die ihren Ursprung in der christlich-abendländischen Tradition haben. Eine sinnvolle spiegelbildliche Zuordnung von Symbolen und menschlichen Gestalten jeweils von außen (weltliche Macht) nach innen (göttliche Macht) ist auffällig und von einer beachtlichen symbolhaften Aussagekraft für Karlsruhe und damit auch - im dargestellten Sinn - für die verborgenen Beziehungen der "Sonnenstadt" zur deutschen und europäischen Geschichte: Die Krone ist den Herren (Fürsten) zugeordnet, das Wappentier Adler den Rittern bzw. Tempelrittern und das Kreuz - der Welt - dem Lamm Jesus Christus. Die Anfangsbuchstaben der inneren sieben Straßennamen ergeben jeweils von außen gelesen - sinnvoll neu geordnet - KARL, den Namen des Stadtgründers.

Darüber hinaus wird Karlsruhes Stadtbild durch eine beachtliche Anzahl baulicher und nicht sofort durchschaubarer Gegebenheiten geprägt: Pyramide auf dem Marktplatz, Sphinx-Figuren, Greif-Vogel als Staatswappen, christlich-esoterische Straßenzuordnung im inneren Straßenfächer der Stadt sowie das Pentagramm im Ortswappen des heutigen ältesten Stadtteils Knielingen am Rhein und darüber hinaus altgriechische bzw. atlantische Maßeinheiten für Straßenlänge und Zirkeldurchmesser. Die rätselhafte und sich offenbar gegenseitig ergänzende Existenz von Pyramide und Pentagramm waren der entscheidende Impuls - neben diesbezüglichen Andeutungen in vielen ähnlichen Gesprächen - für umfangreiche historische, mythologische, genealogische und schließlich geomantische Studien.

Geschichte der Sonnenverehrung

Karlsruhe, eine "Stadt der Atlantiden", wiederbegründet an einem "Ort der Kraft" am 17. Juni 1715 und sinnbildhaft neu errichtet unter barocken, aber auch okkulten und hermetischen Gesichtspunkten an einer uralten Stätte atlantischer, megalithischer oder keltischer Sonnenverehrung mit bis heute unübersehbaren und dennoch geheimnisvollen Zeichen im Zentrum der Stadt wie damals in Poseidonopolis, Heliopolis, Behdet, Theben oder El Kahira (Kairo), der sonnengleich Strahlenden? Erste Hinweise auf mögliche Zusammenhänge zwischen dem Mythos von Atlantis und der rätselhaften Stadtgründung von Karlsruhe ergaben sich vor etwa zwölf Jahren im Zusammenhang eines kollegialen Gespräches mit einem befreundeten Anthroposophen über den sogenannten "Modellbau von Malsch". Dort am Rande der Ortschaft Malsch im Wald nach Völkersbach soll sich nach einer visionären Aussage Rudolf Steiners in prähistorischer Zeit eine spätatlantische "Sonnenorakelstätte" befunden haben; diese und auch anderen Planeten wie Mars oder Saturn zugeordnete Kultstätten finden in späterer historischer Zeit ihre Entsprechung u.a. in apollinischen Mysterienstätten wie Delphi oder Dodona.

In Bezug auf die atlantische Menschheitsepoche und ihr geistiges Erbe ist interessanterweise ebenso wie im Wappen der 1200 Jahre alten Dorfgemeinde Knielingen am Rhein, einem heutigen Stadtteil von Karlsruhe, auch hier in dem kleinen kosmologischen "Modellbau von Malsch" mit seinen sieben Planetensiegeln das Pentagramm zu finden, das gleichermaßen sowohl das numerologische Zeichen von Atlantis als auch das einer jeden Pyramide ist. Im Laufe langjähriger geomantischer, numerologischer und symbolkundlicher Studien vermehrten sich Hinweise auf Spuren atlantischen Geschehens und geheimen Wissens in Karlsruhe selbst als auch in der die "Sonnenstadt" umgebenden zutiefst mystischen Landschaft des nördlichen Schwarzwaldes. In den inzwischen zum "Klassiker" der Esoterik gediehenen Buch Gespräche mit Seth - Von der ewigen Gültigkeit der Seele sind über die Qualität eines Ortes im Zusammenhang mit dem Phänomen der Zeit die folgenden Ausführungen nachzulesen, die besonders eindrucksvoll für die angesprochene Landschaft des nördlichen Schwarzwaldes und vor allem für Karlsruhe, die "Stadt der Pyramide", erscheinen mögen: "Verschiedene Punkte eurer Realität können zusammenfallen und tun es gewissermaßen auch. Diese Punkte werden als solche nicht erkannt, gehören aber einer Sphäre an, die ihr doppelte Realität nennen würdet, und erhalten ein großes Energiepotential; sie sind, in der Tat, Koordinationspunkte, an denen die Realitäten miteinander verschmelzen."

Neben dem bereits erwähnten Pentagramm im "Modellbau von Malsch" und im Dorfwappen von Knielingen sowie dem offensichtlich dazugehörenden großräumigen geomantischen Pentagramm in der Rheinebene gibt es anderweitige Hinweise und auch Spuren in der Landschaft, die auf eine reale Existenz ägyptoider als auch prähistorischer und damit atlantischer Besiedelungsformen und religiös-kultureller Aktivitäten im oberrheinischen Siedlungsgebiet hinweisen.

Stadt der Pyramide

Die Durlacher Allee, heute eine 3,6 km lange Hauptverkehrsstraße, war noch im vorigen Jahrhundert eine breite, mit Pappeln gesäumte Landstraße, die Durlach als Ost-West-Achse mit der jungen Residenzstadt Karlsruhe verband. Franz Schneider (1932) weist dieser Straßenführung eine vorrangig verkehrstechnische Bedeutung bei der Stadtgründung von Karlsruhe zu. In Unkenntnis geomantischer Strukturen und hermetischer Gesetzmäßigkeiten konnte Schneider - trotz ungewöhnlicher Denkansätze in Bezug auf die rätselhafte Stadtgründung von Karlsruhe - nicht ahnen, dass gerade dieser Straßenführung eine Schlüsselrolle zur ägyptisch-hermetischen Symbolik der ursprünglichen Stadtanlage zukommt:

Die auf die Durlacher Stadtkirche - und damit auf den Marktplatz und die alte "Karlsburg" auf dem 49. Breitengrad - hinführende Durlacher Allee bildet innerhalb eines großen geomantisch konstruierten Quadrats, dessen Zentrum der Karlsruher Schlossturm ist, einen mit diesem Quadrat konstruierten, topographisch real nicht existierenden, aber alles entscheidenden Schnittpunkt, der zusammen mit einem anderen noch heute topographisch nachvollziehbaren Schnittpunkt Linkenheimer Landstraße/Grüner Weg die Längsseite einer geomantischen "Königskammer" bildet, die unter einer Winkelstellung von 45 Grad in das erwähnte großräumige geomantische Quadrat eingeschlossen ist.

Die Längsseite dieses Rechtecks misst exakt 5,24 km; die "heilige ägyptische Elle" wird in entsprechender Literatur mit 0,524 m angegeben. Damit scheint ein wesentliches Rätsel der so geheimnisvollen Stadtgründung von Karlsruhe mit hermetischen Bezügen zu ägyptischer Symbolik gelöst zu sein: Ein über dem zentralen Stadtgebiet befindliches geomantisches Quadrat (Seitenkante 5,65 km, entsprechend der 25fachen Seitenkante der Cheops-Pyramide von ca. 230 m), das somit der 625fachen Grundfläche der universalen Cheops-Pyramide entspricht, beinhaltet unter einer Winkelstellung von 45 Grad eine "pyramidale Königskammer" mit einer Längsseite von 5,24 km, die alle wesentlichen Proportionen des "Goldenen Schnittes" und der Fibonacci-Reihe erfüllt und damit geomantisch belegt, warum Karlsruhe auch die "Stadt der Pyramide" genannt wird, unter der ihr Gründer begraben liegt. Im Übrigen ist die Quadratwurzel aus 32 - der Anzahl der Radialstrahlen um den Karlsruher Schlossturm - 5,65, entsprechend der Seitenkantenlänge der quadratischen geomantischen Pyramidengrundfläche über dem Karlsruher Stadtgebiet - geheimnisvoll numerologische und hermetische Zusammenhänge zwischen sichtbaren und unsichtbaren Raumstrukturen.

Heilige Geometrie

Zurück zur "Heiligen Geometrie" von Karlsruhe: Der topographisch noch heute vorhandene Straßen-Kreuzungspunkt Linkenheimer Landstraße/Grüner Weg im Stadtteil Neureut war der eigentliche Schlüssel zur Geometrie von Quadrat und "Königskammer" über Karlsruhe. Der Grüne Weg peilt unter dem gleichen Winkel ein Monument im Hardtwald bei Eggenstein an, unter dem die Quadrat-Diagonale am 21. Juni (Sommersonnenwende) die aufgehende Sonne im Nordosten von Karlsruhe anpeilt und somit parallel verläuft. Die Verlängerung des Grünen Wegs nach Südwesten bildet die kleinere Seitenfläche der "Königskammer" innerhalb der quadratischen Grundfläche und weist darüber hinaus in Richtung Wintersonnenwende (23. Dezember) zur Heilig-Geist-Kirche in Daxlanden am Rhein. Ob sich an der Stelle des heutigen Monuments im Hardtwald südlich von Eggenstein früher in Analogie zu Stonehenge ein Heelstone (so heißt in Stonehenge der Peilstein zur aufgehenden Sommerwendsonne) befunden haben mag, konnte bisher nicht geklärt werden.

Auf der durch die jeweiligen Kreuzungspunkte - konstruierbaren - Verbindungslinie Linkenheimer Landstraße/Durlacher Allee befindet sich die Fürstliche Grabkapelle der genealogisch jüngeren badischen Großherzöge seit Ludwig I. sowie deren Familienangehörigen aus dem alten Geschlecht der Zähringer, die sich damit auf der Längsseite der geomantischen "Königskammer" befindet, welche innerhalb des pyramidalen Quadrates zur aufgehenden Mitsommersonne geneigt ist - Totenkult am badischen Hof nach durchaus vergleichbarer, uralter solarer, hermetisch-ägyptischer Tradition zur Zeit der Pharaonen.