Paranormale Ermittler - Ghosthunter-Team Germany

Sanatorium mit düsterem Charme

Sie gelten als verwunschener Ort und dienten vielen Hollywood-Filmen als Kulisse: Die Beelitz-Heilstätten südlich von Potsdam sind ein besonderer Ort, an dem Kunst, Architektur und Historie miteinander verschmelzen. Das größte Flächendenkmal Brandenburgs blickt auf mehr als ein Jahrhundert unterschiedlichster Nutzung zurück. Die bewegte Geschichte lässt sich an den bröckelnden Mauern der Anlage und der langsamen Rückkehr der Natur ablesen – ein unheimlich faszinierender Anblick.

1. Die tragische Geschichte der Beelitz-Heilstätten

Verlassene Empfangshallen, in denen Schritte unendliche Echos erzeugen, wechseln sich ab mit von Säulen gestützten Treppenhäusern und Gärten, so groß und bewuchert wie Wälder. Auf dem Gelände der Lungenheilstätten im brandenburgischen Beelitz erwartet Besucher eine einzigartige Atmosphäre. Die zu Beginn des 20. Jahrhunderts von der Landesversicherungsanstalt Berlin erbauten Heilstätten sind ein denkmalgeschütztes Ensemble von 60 Gebäuden. Diese erstrecken sich über rund 200 Hektar Gesamtfläche.

Einst als abgelegener Behandlungsort für Tuberkulose-Patienten geplant, diente die Anlage als Lazarett und Sanatorium für verwundete oder erkrankte Soldaten während der beiden Weltkriege. Auch danach war sie noch in militärischer Nutzung. So unterhielt die Rote Armee hier von 1945 bis 1994 das größte sowjetische Militärhospital im Ausland und richtete ein Parkinson-Fachkrankenhaus sowie eine Rehabilitationsklinik für Kinder ein.

2. Die Beelitz-Heilstätten entdecken

Noch heute sorgt die bewegte Geschichte der Gebäude für eine seltsame Atmosphäre, die Besucher aus der ganzen Welt anzieht. Zwischen den in Größe und Zustand sehr unterschiedlichen Bauten erstrecken sich karge Kiefernwälder. Diese Kombination sorgt für seltene sowie außergewöhnliche Lichtverhältnisse und macht das gesamte Areal gerade für Fotografen und Abenteurer hochinteressant. Das postapokalyptische Aussehen und die gruseligen Kulissen haben jedoch auch eine ganz materielle und praktische Schattenseite.

Denn leider sorgt neben dem wetterbedingten Verfall zunehmender Vandalismus dafür, dass sich viele Gebäude in einem gefährdeten Zustand befinden. Trotzdem werden sowohl in der Frauenheilstätte als auch im Männerareal günstige Gebäudeführungen angeboten, die sich bei nahezu jedem Wetter lohnen. Wer mit dem Mietwagen in Potsdam losfährt, erreicht die Heilstätten in weniger als 30 Minuten. Wir haben selten so eine surreale, aber zugleich faszinierende Umgebung erlebt und aufgesogen.

3. Die besten Fotospots in den Heilstätten

Für Fotografen besonders interessant ist während der offiziell angebotenen Fototouren die Männerklinik, die aus drei unterschiedlichen Gebäuden besteht. So wirken die Wandelhalle ebenso wie die Bäder und Treppenhäuser wie aus einer anderen Welt. Die Gemäuer erscheinen vom jahrelangen Verfall durch die Auswirkungen der Witterung nahezu kunstvoll zersetzt. Lichtverhältnisse variieren von Raum zu Raum ungewöhnlich stark. Das liegt zum einen an den teilweise offenen, teilweise verbarrikadierten Fensterfronten liegt, zum anderen aber auch an den geschwungenen Decken und verwinkelten Gängen.

Auch im Whitney-Houston-Haus bieten sich cineastische Motive wie etwa im einstigen Konzertsaal, in dessen Zentrum ein altes Piano steht. In den endlos wirkenden Fluren und lichtdurchfluteten Sälen bieten sich überall hochgradig atmosphärische und bildgewaltige Motive an, die während der siebenstündigen Führung in Ruhe und frei eingefangen werden können. Daneben finden Besucher entlang der alten Empfangshallen und Treppenhäuser kunstvolle Malereien an den Wänden, die teilweise surreal, an anderen Stellen aber auch politisch bis comicartig aussehen. Mindestens ebenso lohnenswert ist eine Kurztour durch die alte Chirurgie des Gebäudekomplexes. Hier besichtigen Sie alte OP-Säle, geisterhafte Baderäume und das einstige Röntgenkabinett.